Leserbeitrag – Peer-Arbeit in der ambulanten Psychiatrie – Stärkung durch gemeinsame Erfahrungen

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Die Spitex Region Brugg AG startete am 1. Oktober 2023 mit der Implementierung einer Zusammenarbeit mit Peers bei psychiatrischen Spitex-Einsätzen. Das englische Wort «Peer» kann mit «gleichgestellt, gleichwertig» übersetzt werden. Im Feld der Psychiatrie ist damit ein geteilter Erfahrungshintergrund von Krisen und Genesung gemeint. Diese neuartige Methode sieht vor, Menschen, die eigene Erfahrungen mit psychischen Erkrankungen haben, aktiv in den Bereich der psychiatrischen Gesundheitsversorgung einzubeziehen.

Der Mehrwert liegt bei der Peer-Arbeit in der Kraft des Erfahrungsaustauschs. Menschen, die selbst psychische Gesundheitsprobleme durchlebt haben, teilen ihre Expertise in zahlreichen Einzelgesprächen, um Brücken zu bauen, die Krankheit neu zu verstehen, Stärken zu fokussieren, um Mut und positive Perspektiven zu vermitteln. Peers bieten nicht nur emotionale Unterstützung, sondern fördern auch die individuellen Ressourcen zur Genesung.

Die Zusammenarbeit mit Peers ist für das Team Psychiatrie der Spitex Region Brugg AG eine Win-win-Situation. Der Austausch verhilft zu einem neuen Verständnis von Gesundheit und Krankheit. Peers sind als Ergänzung zum Fachpersonal einzuordnen. Dies trägt zu einer offenen Kultur im Umgang mit Krisen und wirksamer Selbstfürsorge im ganzen Team Psychiatrie bei.

Als Pionier unter den Spitex-Organisationen im Kanton Aargau haben wir uns in Kooperation mit dem NGCH (Netzwerk Gesundheit) und zwecks Forschung mit der Berner Fachhochschule für einen innovativen Ansatz entschieden. Dieser Schritt eröffnet auch die Möglichkeit, die Vernetzung mit anderen Spitex-Organisationen in diesem Bereich zu intensivieren.

Die Pionierrolle, die wir dabei einnehmen, unterstreicht unser Engagement für fortschrittliche Lösungen im Gesundheitswesen und in unserer Region.